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Winfried Kretschmann besucht Schramberg

Es war eine große Gruppe Wanderer, die sich am Donnerstag auf dem Rathausplatz in Schramberg versammelte und auf Minsterpräsident Winfried Kretschmann wartete, um mit ihm zur Aichhalder Mühle zu wandern. Der kam auch sehr pünktlich im Elektroauto, ging dann kurz ins Rathaus, um seine Bundhose und die Wanderstiefel anzuziehen. Draußen wartete aber vor dem Wandervergnügen noch Politik auf ihn: Unternehmerin Beate Maier war extra aus Eichstetten am Kaiserstuhl hergekommen, um eine Petition zu übergeben. Sie und hundert andere Unternehmen fordern einen Abschiebestopp für Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit. In ihrer Baufirma gab es erst kürzlich den Fall, dass ein Mitarbeiter abgeschoben wurde. Davon seien auch viele andere Betriebe betroffen, die ohnehin mit einem Mangel an Fachkräften und Auszubildenden zu kämpfen hätten. Einerseits würden die Unternehmen aufgefordert, Flüchtlinge einzustellen, doch die derzeitige Abschiebepraxis mache das fast unmöglich. "Unsere Angestellten werden mitten in der Nacht von der Polizei abgeholt und abgeschoben. All die Zeit und das Geld, die wir in diese Menschen investiert haben, ist dahin!" Kretschmann nahm die Petition entgegen, die auch vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg unterstützt wird.

 

Dann ging es in Richtung St. Maria-Kirche, wo er sich beeindruckt zeigte von Erich Hausers Edelstahlwerken und den einst umstrittenen Fenstern aus Bauglas und von Klaus Andreae die Bedeutung der Walcker-Orgel erklären ließ. Auf dem Weg den Tierstein hoch musste er dann einer Radioreporterin Rede und Antwort stehen, was ihn nicht immer amüsierte. So wollte die junge Dame wissen, was er davon halte, dass Angela Merkel kürzlich beim Wandern im selben Outfit wie im Vorjahr gesehen worden sei. Offenbar nichts: Das seien ja "gespenstische Debatten", ereiferte sich. Seine Schuhe seien 20 Jahre alt, man kaufe seine Kleidung schließlich, damit sie passe und man sie möglichst lange tragen könne. "Wandern ist doch keine Modenschau!" VfB-Fan ist Kretschmann, und da gab er zu, dass die kommende Saison sicher kein Zuckerschlecken werde. Aber hoffentlich auch keine Zitterpartie: "Wir haben die letzten Jahre genug gezittert!" Als Wandergetränk empfahl er Apfel- oder Holunderschorle, allerdings habe er an diesem Morgen bereits einen Gin getrunken: Da war er in Loßburg in einer Destillerie zu Besuch. Dann ging´s den Tierstein hinauf, endlich ohne Mikrofon vor dem Gesicht, dafür mit Zeit für intensive Gespräche mit Kandidat Hubert Nowack und den anderen Mitwanderen. Und trotz dunkler Wolken kam die Gruppe schließlich trockenen Fußes in Aichhalden an.

 

Presseberichterstattung:

https://www.nrwz.de/topnews/ich-vertraue-auf-den-regenschirm/177913

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-laeuft-bei-winfried-kretschmann.5bcbfa5c-7ca7-4142-bab3-aab6de281d43.html

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottweil-ein-sehr-offener-menschenschlag.00316d01-0e5a-4a41-b234-ad3c348bd0a6.html

 

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