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Informationen zum interkommunalen Gewerbegebiet in Deißlingen

 

Der OV Deißlingen informiert:

Hier gibt es informationen zur Einwohnerversammlung zum Thema Interkommunalen Gewerbegebiet.

 

 

Das betroffene Gebiet zwischen Autobahn A81 und Straße nach Dauchingen.

Das Gebiet, auf der das neue interkommunale Industriegebiet entstehen soll. Aus Sicht der Brücke über die Autobahn A81, an der Straße nach Dauchingen, das sich wie Niedereschach an dem Gewerbegebiet beteiligen möchte.

Grobe Eingrenzung der landwirtschaftlichen Flächen mit dem Bahngleis, den Streuobstwiesen und dem bestehenden Industriegebiet Breite im Hintergrund.

In Deisslingen findet am 24.10.2022 um 19:00 Uhr in der Mehrzweckhalle eine
Einwohnerversammlung zum Thema Interkommunalen Gewerbegebiet statt.


Es geht um ein Industriegebiet auf der Gemarkung von Deißlingen, das zusammen mit Niedereschach
und Dauchingen erschlossen werden soll.

 

Stellungnahme der Deißlinger Grünen zum interkommunalen Gewerbegebiet

 

Der Ortsverband BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN spricht sich gegen das geplante inter-

kommunale Gewerbegebiet in Deißlingen aus.

Eine weitere irreversible Versiegelung von Ackerböden und Streuobstwiesen ist klima-

schädlich, zerstört wertvollen Lebensraum und hat weitere negative Auswirkungen für die

Menschen und Tiere vor Ort.

 

• Laut Statistischem Landesamt hatte Deißlingen im Jahr 2000 noch 1179 ha landwirt-

schaftliche Fläche und im Jahr 2021 nur noch 1106 ha. D.h. den Landwirten gingen 73 ha

verloren. Dies sind 730.000 m² weniger und entspricht 102 Fußballfeldern !

( Standard Fußballfeld: 105 x 68 m )

 

• Kann es Ziel sein, in den nächsten 20 Jahren wieder über 70 ha zu versiegeln?

 

• Im Umweltbericht zum Flächennutzungsplan 2030 der Verwaltungsgemeinschaft Rott-

weil, Anlage 2 zur Vorlage 147/217 Faktorgrün, S. 25 heißt es:

„…Gewerblich Entwicklungen sind aufgrund der Immissionsbelastungen vor allem um die

Bundesstraße B 27 und die Bahnlinie sinnvoll, wobei sich die Siedlungsentwicklung auf

Flächen nordwestlich der Bahnlinie beschränken sollte, um die erholungsrelevanten, z. T.

von Streuobstwiesen geprägten, Flächen zwischen der Siedlung und dem Wald zu erhalten.

Die wenigen, verbliebenen Streuobstbestände um den Ort sind unbedingt erhaltens-

wert…“. Eine Erschließung dieser ca. 18 ha großen Fläche südöstlich der Bahnlinie würde

diesem Flächennutzungsplan also völlig widersprechen.

 

• In Geisingen und Sulz sind ja auch Gewerbegebiete direkt an der Autobahn. D.h. dass an

der Autobahn alle 30 km ein neues Gewerbegebiet wäre mit: 55 ha ( Sulz ), 25 ha ( Dei-

sslingen ), 25 ha ( Geisingen ). Es besteht doch die für jeden offensichtliche Gefahr, dass

weit über Bedarf Gewerbefläche erschlossen wird. Was macht man mit diesen unverkäuf-

lichen aber bereits erschlossenen Gewerbeflächen dann ?

Dazu kommt, dass jede Gemeinde im Umkreis Gewerbeflächen erschließt – auch die

Gemeinden, die nicht an der Autobahn liegen.

 

• Auf der Vermarktungsseite der 3 Landkreise des Regionalverbandes ( Schwarzwald-Baar-

Kreis, Kreis Tuttlingen, Kreis Rottweil ) www.immosbh.de bieten folgende Gemeinden

Gewerbefläche an:

Bräunlingen, St. Georgen, Aichhalden, Aldingen, Bad Dürrheim, Balgheim, Bärenthal,

Blumberg, Böttingen, Bösingen, Brigachtal, Buchheim, Dauchingen, Deißlingen, Deilingen,

Denkingen, Dietingen, Donaueschingen, Dunningen, Durchhausen, Emmingen-Liptingen,

Epfendorf, Eschbronn, Fluoern-Winzeln, Frittlingen, Geisingen, Gunningen, Gütenbach,

Hardt, Immendingen, Irndorf, Königsfeld, Königsheim, Neuhausen ob Eck, Niedereschach,

Oberndorf am Neckar, Renquishausen, Schenkenzell, Schönwald, Schramberg, Seedorf,

Sulz, Triberg, Trossingen, Tuttlingen, Unterkirchnach, VS-Villingen, Villingendorf, VS-

Schwenningen, Vöhringen, Vöhrenbach, Waldmössingen, Zimmern o. R. – 53 Gemeinden !

 

• Nach der Bevölkerungsstatistik des statistischen Landesamtes ( Tabelle: „Bevölkerung

insgesamt für 2021 nach 20 Altersgruppen“ ) gehen in Deißlingen-Lauffen in den nächsten

20 Jahren ca. 1820 Personen in Rente und es kommen nur ca. 1230 neue Personen ins Ar-

beitsleben. Selbst wenn man davon ausgeht, daß bis 70 gearbeitet würde, sind dies nur ca.

30 Personen mehr, die noch Arbeiten.

 

D.h. daß die Zahl der Arbeitnehmer in den nächsten 20 Jahren dramatisch um ca. 30 %

sinkt.

Wer soll denn in diesen Gewerbegebieten arbeiten ?

 

• Auf einer der vorgesehenen Flächen sind nach §33a Landesnaturschutzgesetz geschützte

Streuobstbestände. Auch kommen auf ihr z.B. Feldlerchen, Weißstörche, Turmfalken und

Roter Milan vor. Weiterhin muß geprüft werden, ob eine Umwandlung in ein Industriegebiet

zu Verbotstatbeständen nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz führen könnte.

 

• Es ist doch gar nicht gut für Deißlingen, wenn wir Gelände für andere Gemeinden einfach

so hergeben. Bei der Auswahl der Firmen haben wir nur Mitspracherecht - keine Entschei-

dungshoheit. Was wird sich denn dann ansiedeln, direkt an der Autobahn ? ein LKW-Autohof

mit Burger Kind und MC Donalds ? ein riesiges Logistikzentrum - das zwar viel Fläche brau-

cht, aber kaum Arbeitsplätze schafft ?

 

• Man braucht kein Hellseher sein, sondern nur die Erfahrungen mit Projekten bisher, in die

Zukunft fortschreiben und weiß dann, dass es bei der Projektleitung zu diesem "giganti-

schen" Projekt zu Fehlleistungen kommen wird, die lange Verzögerungen mit sich bringen

und ein ständiges Nachschießen von Geld der beteiligten Gemeinden notwendig machen

wird.

 

• Auch ein Beispiel in der Umgebung ( Rottweil <> Zimmern ) zeigt, daß es bei einem sol-

chen interkommunalen Gewerbegebiet noch Jahrzehnte nach der Fertigstellung Streit zwi-

schen den Gemeinden gibt. Wir Deißlinger Grüne wollen keinen Anlaß kreieren, der dazu

führen kann, daß wir über Jahrzehnte mit den Nachbargemeinden streiten - wir wollen mit

unseren Nachbarn gut auskommen."

 

• bei all diesen Nachteilen für so viele Beteiligte, fragt man sich, wem dieses neue Industrie-

gebiet denn überhaupt nützen könnte - und für was ?

 

Wir Grüne Deisslingen-Lauffen sagen daher: Ein sorgsamer Umgang mit unserer Ressource

Boden ist sicherlich im Interesse aller ortsansässiger Akteure.

 

 

 

 

 

 

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