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Unser Neujahrsempfang mit Kerstin Andreae: Global denken und lokal handeln!

Ein klares Plädoyer für ein einiges Europa gab die Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae am Freitagabend beim Neujahrsempfang der Kreisgrünen im Schwarzen Lamm. Begrüßt wurde sie von der neuen Sprecherin Astrid Böhm, deren Vorgängerin Sonja Rajsp nicht kommen konnte: Sie war auf ihrem Schwarzwaldhof eingeschneit. Ihr Kollege Hubert Nowack blickte mit Alexander Gerst von der ISS auf die Erde, von dort habe man früher nur die chinesische Mauer als menschliches Bauwerk erkennen können, heute seien es Megastädte und sogar der Hitzesommer 2018. "Wir müssen den Planeten für unsre Kinder und Enkel erhalten!"

Kreisvorstandssprecher Hubert Nowack und Astrid Böhm mit Kerstin Andreae (MdB)

Severin Sailer (Gitarre und Gesang)

 


Als Mitglied des Merkel-Fanclubs outete sich Kerstin Andreae. Wie sie sich über so viele Jahre gegen Erdogans, Putins und Trumps durchsetzte, bewundere sie, und Angela Merkel sei auch die erste gewesen, die Kohls Spendensumpf thematisiert habe. Für die Linke Sarah Wagenknecht hingegen, die sich kürzlich im Pelzkragen auf die Seite der Gelbwesten stellte, nachdem bei deren Protesten schon fünf Menschen gestorben waren, um sich dann in der Bundestagslimousine zu setzen, hat Andreae wenig übrig. Und die SPD, "die tun mir echt leid", sie hätten so viel erreicht, doch das werde nicht honoriert. 

 

 


Aber nicht der Blick auf die anderen Parteien stand im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs, sondern die Zukunft. Andreae zeigte sich erfreut über die Erfolge der Grünen, vor allem in Bayern, wo die CSU erfolglos versucht hatte, der AfD Wähler abzujagen. Viele neue Parteimitglieder hätten ihr gesagt, dass die Grünen für sie der Gegenpol zur AfD seien, die ja nur Ängste schüre. "Wer aus Angst vor dem Abstieg die AfD wählt, wird nichts anderes bekommen als die Angst vor dem Abstieg." Die Grünen als Hoffnungsträger: Auch im Kreis wächst die Zahl der Mitglieder, doch auf den derzeit 20 Umfrage-Prozent werde man sich nicht ausruhen. Probleme gibt es genug, ein EU-Parlament, in dem nach den Wahlen 30 Prozent EU-Gegner sitzen könnten, der Klimawandel, sichtbar im Hitzesommer, der dennoch nicht in der Regierung angekommen ist, eine Wirtschaft, die Ökologie und Ökonomie unter einen Hut bringen muss.  

 

 
Manches wurde erreicht, Kerstin Andreae freute sich, dass ihre Initiative, die südbadischen Kommunen glyphosatfrei zu machen, gut angekommen sei. "Siehe da, es geht! Die Friedhöfe sind jetzt halt nicht mehr ganz so schön." Global denken und lokal handeln, das müsse das Motto sein. Auch mit Blick auf die Wirtschaft, Andreae stellte sich hinter die Initiative schwäbischer Firmen wie VAUDE, die ein Bleiberecht für Flüchtlinge in Arbeit fordern. "Der Arbeitsmarkt ist fast leergefegt!" Gebührenfreie Kita-Plätze findet sie hingegen diskussionswürdig. "Warum sollte jemand wie ich, der viel verdient, nicht dafür bezahlen?" Auch die bedingungslose Grundsicherung werde man noch lange diskutieren, die Abgeordnete findet, man solle die Jobcenter von der übermäßigen Bürokratie entlasten, damit sich die Mitarbeiter besser um die Menschen kümmern können. Und die Zukunft der Arbeitsplätze, "die liegt da, wo die Ökologie ins Zentrum der Ökonomie kommt!"

 


Umrahmt wurde der Empfang von dem jungen Musiker Severin Sailer, der mit Covers und selbstgeschriebenen Songs beeindruckte.

 

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