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Grüne wählen Susanne Kieckbusch

Benedikt Hitzler und Susanne Kiekbusch vor der Abstimmung in Deißlingen. Foto: him

NRWZ, 19.10.2012

Bundestagswahl 2013 Wahlkreis Rottweil/Tuttlingen

Bei einer gemeinsamen Mitgliederversammlung der Grünen aus den Kreisen Rottweil und Tuttlingen in Deißlingen wählten die Mitglieder mehrheitlich die Balingerin Susanne Kieckbusch zur Bundestagskandidatin im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen. Eine ausführliche Kandidatenvorstellung, einer noch ausführlichere Fragerunde und – kurioserweise - zwei Wahlgängen waren dafür allerdings nötig.

Mit 15 Stimmen gewann die 51- Jährige Kommunalpolitikerin aus Balingen im zweiten Wahlgang gegen den 22-jährigen Benedikt Hitzler aus Seitingen im Kreis Tuttlingen. Im ersten Wahlgang hatte der angehende Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik noch mit 13 zu 12 Stimmen und einer Nein-Stimme vorne gelegen, die notwendige absolute Mehrheit allerdings verfehlt.

So mussten die Grünen nochmals ran, und dann gewann die Politik- und Kulturmanagerin, Musikerin und Lehrerin aus Balingen. Vermutlich weil die Grünen sich dann doch für die erfahrenere Politikerin entschieden, die sogar in den Bundestag nachrücken wird, sollte am Sonntag in Stuttgart Fritz Kuhn Oberbürgermeister werden.

Die Chance, dann dauerhaft durch eine grüne Abgeordnete aus der Region in Berlin vertreten zu sein, wog wohl für manchen schwerer als der frische und unverbrauchte Charme des Azubis aus dem Kreis Tuttlingen. Nach dem zweiten Wahlgang bekundete Kieckbusch dem unterlegenen Benedikt Hitzler ihren Respekt und wünschte sich, dass man sich noch oft begegnen werde.

Der erwiderte, er sei froh über den Ausgang, denn mit Kieckbusch hätten die Grünen eine prima Kandidatin. Er habe auch schon vor der Kandidatenkür überlegt, ob er seine Bewerbung zurückziehen solle, dann aber gedacht: „Ich zieh‘s durch.“ Er versprach, sich im Wahlkampf voll für Kieckbusch einzusetzen. Dafür gab es viel Beifall von allen Seiten.

Die grüne Kandidatin kündigt einen bodenständigen, regionalen Wahlkampf an. „Ich möchte abstrakte, politische Themen mit den Menschen und der Gegend hier verbinden.“ Dann werde die Forderung nach mehr regenerativer Energie zur Politik vor der Haustür. Dann streite sie dafür, dass der Klärschlamm der Region als Brennstoff für die Zementgewinnung zu Holcim nach Dotternhausen käme.

Um möglicherweise wieder in den Bundestag zurückzukehren – sollte Fritz Kuhn es am Sonntag in Stuttgart schaffen –, werde sie sich um einen Listenplatz bemühen und ab Platz sieben bei der Landesdelegiertenkonferenz antreten. Bei der letzten Bundestagswahl kamen elf Grüne aus Baden-Württemberg in den Bundestag.

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