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Fördern und Lernen durch Bewegung auf dem Weg zum Kindergarten und zur Schule von Anfang an

Der Kreisverband der GRÜNEN Rottweil lud in das Sportheim des Sportvereins Zimmern zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Clever und fit unterwegs -  Bewegung auf dem Weg zum Kindergarten und zur Schule von Anfang an“ mit dem Referenten Marco Sandmann des Gesundheitsamtes Rottweil, Abteilung Prävention ein.

Renate Alf: „Cartoons für LehrerInnen“ (Lappan Verlag)

Renate Alf: „Cartoons für LehrerInnen“ (Lappan Verlag)

Der Referent Marco Sandmann mit Kreisvorstandssprecher Hubert Nowack (von rechts nach links)

Kreisvorstandssprecher Hubert Nowack bedankte sich bei der Bürgermeisterin Carmen Merz aus Zimmern und dem Schuleiter Jan Hofelich der GWRS Zimmern für ihr Kommen. Nowack erzählte mit kleinen Anekdoten geschmückt, wie er als Kind mit seinen Freunden zur Schule gelaufen ist. Sandmann knüpfte bei diesem Punkt mit seinem Vortrag an.

Eltern fahren ihre Kinder immer öfter mit dem Auto, statt mit ihnen zu laufen. Häufig hat das gute Gründe, weil Schule oder Kindergarten zu weit entfernt sind. Kinder, die viel mit dem Auto gefahren werden, finden sich in ihrer Umgebung schlechter zurecht.  Zu Fuß lernen Kinder, sich selbstständig und sicher im Verkehr zu bewegen. Sie werden selbständiger und verantwortungsbewusster. Gefahrensituationen werden besser eingeschätzt. Aktive Kinder sind den Tag über entspannter und können sich besser konzentrieren. Eltern stärken das Selbstbewusstsein ihrer Kinder, wenn sie diese eigenständig und mit anderen Kindern zur Schule oder Kita laufen oder mit dem Roller oder Rad fahren lassen, natürlich angepasst an ihr Alter.

Sandmann erzählte, dass immer mehr Kinder durch die mangelnde Bewegung übergewichtig werden, wodurch auch Tendenzen zur Erkrankung an Diabetes nicht ausgeschlossen werden können. Auch leiden zwischenzeitlich Kinder viel häufiger unter Kurzsichtigkeit, da sie durch das gefahren werden ihr Umfeld nur begrenzt wahrnehmen und dadurch das ständige Fokussieren auf Nähe und Ferne verloren geht.

Sandmann zeigte in seinem Vortrag zwei Bilder von Grundschulkindern, die ihren Schulweg malen sollten. Eines der Bilder war kunterbunt, fröhlich und altersgerechte Details ausgeschmückt. Das andere Bild war komplett in schwarz-weiß und zeigt lediglich einen Straßenverlauf. Sicher muss an dieser Stelle nicht geschrieben werden, welches Kind in die Schule läuft.

Durch die Elterntaxis steigt zu den Bring- und Abholzeiten das Unfallrisiko im unmittelbaren Umfeld von Kindergärten und Schulen an. Für Kinder schaffen diese Autos unübersichtliche und gefährliche Situationen. Weniger Elterntaxis heißt mehr Platz und größere Sicherheit für alle Kinder. Auch der Ausstoß an Co2 nimmt ab und die Kinder atmen weniger Schadstoffe ein.

Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist, wenn nicht direkt bis vor die Kindergärten oder Schulen gefahren wird. Einige Meter vorher parken und den restlichen Weg mit seinem Kind zu Fuß geht. Selbst mancher Erwachsene wird staunen, was Kinderaugen auf einem kleinen Stück Weg entdecken. 

Sandmann stellte auch den »Laufbus« vor. Der Bus auf Füßen ist eine Laufgemeinschaft, bei der mehrere Grundschulkinder den Weg zur Schule gemeinsam mit Erwachsenen zurücklegen, bis sie sicher genug sind, um als Gruppe allein zu laufen. Laufbus, oder Pedibus, wie sie in der Schweiz genannten werden, gibt es in vielen Ländern. In der Gemeinde Neufra wurde das Projekt umgesetzt. Wie ein Schulbus hat auch der »Laufbus« Haltestellen, Treffpunkte und einen Streckenplan. Interessierte Eltern finden hierzu Informationen unter www.vcd.org/vcd_laufbus.html

 

 

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